Das neue, weltweit einheitliche Leichtfahrzeug-Testverfahren WLTP, zur Messung von Kraftstoffverbrauch und CO2-Emission, orientiert sich näher am alltäglichen Fahrverhalten und ersetzt ab September 2017 den aktuellen NEFZ-Standard.
WLTP steht für Worldwide Harmonized Light-Duty Vehicles Test Procedure. Das bedeutet so viel wie "weltweit harmonisiertes Testverfahren für leichtgewichtige Nutzfahrzeuge" und beschreibt ein neues Prüfverfahren, das den Verbrauch eines Fahrzeugs bestimmt. Auf Grundlage weltweit gesammelter Realfahrdaten wird es in Zukunft helfen, auch unter Laborbedingungen eine realitätsnahe Autofahrt zu simulieren. So berücksichtigt WLTP nicht nur verschiedene Situationen und Geschwindigkeiten im Straßenverkehr, sondern auch die verschiedenen Ausstattungsvarianten und Gewichtsklassen eines Autos.
Die EU hat einen Zeitrahmen festgelegt, in dem alle rechtlichen und technischen Änderungen vorgenommen werden müssen. Die erste Stufe (1st Act) des WLTP-Testverfahrens wurde ins Leben gerufen, um die besagten Änderungen anzustoßen.
Der nächste Schritt hin zu einer Konsolidierung des WLTP-Standards in Europa besteht nun in der Implementierung der zweiten Stufe (WLTP 2nd Act), welche die Richtlinie 2007/46/EG des Europäischen Parlaments sowie die Kommissionsverordnung (EU) 2017/1151 des Europäischen Rats abändert.
Der «WLTP 2nd Act» trat am 1.1.2019 für neue Fahrzeugmodelle und am 1.9.2019 für alle Fahrzeuge in Kraft. Diese zweite Stufe umfasst Vorschriften zu neuen technischen Konzepten und Updates für das Testverfahren, beispielsweise die Überprüfung der Emissionen unter realen Fahrbedingungen (Real Driving Emissions, RDE), einen Gasverdampfungstest (Evaporation Test, EVAP), eine Überprüfung der Standardkonformität während des Fahrzeugbetriebs (Service Conformity, ISC) sowie die Überprüfung des Treibstoffverbrauchs (Consumption Monitoring, FCM). Nachstehend werden diese Punkte sowie weitere wichtige Informationen zum WLTP-Standard eingehender erläutert.
Details zum Verfahren
Genauigkeit und Relevanz stehen an vorderster Stelle. Derselbe Test gilt für viele verschiedene Vorgehensweisen überall auf der Welt. Es handelt sich hierbei um eine der größten Veränderungen in der Geschichte der Automobilindustrie.
Der NEDC («New European Driving Cycle») bezieht sich auf ein Testverfahren, das seit 1992 europaweit auf dem Prüfstand angewandt wurde, um die Auspuffemissionen und den Treibstoffverbrauch von Pkw und kleineren Nutzfahrzeugen zu messen.
Der NEDC wurde durch den weltweiten Standard WLTP («Worldwide Harmonised Light-Duty Vehicles Test Procedure») ersetzt. Das neue Verfahren hat zum Ziel, den Verbrauch eines Fahrzeugs unter realistischeren Bedingungen zu messen und basiert auf einem abgeänderten Testzyklus mit strengeren Vorgaben.
Zusätzlich zum WLTP-Verfahren müssen die Emissionen in Europa im Einklang mit dem RDE-Testverfahren («Real Driving Emissions») gemessen werden, indem unter realen Fahrbedingungen auf der Straße gemessen wird.
Während beim WLTP-Verfahren eine 30-minütige Prüfstandsmessung unter standardisierten Testbedingungen durchgeführt wird, findet der RDE-Test während der Fahrt auf öffentlichen Straßen statt. Bei der RDE-Messung werden ein vielfältiges Straßenprofil sowie zufällige Beschleunigungs- und Bremsvorgänge angesetzt. Der Test dauert zwischen 90 und 120 Minuten.
Seit September 2017 gestaltete sich der Übergang zu WLTP und RDE sukzessive. Seit September 2018 sind das WLTP-Testverfahren sowie die Feinstaubbegrenzung (limitation of the particle number, PN) nach RDE für alle neu registrierten Fahrzeuge Vorschrift. Seit September 2019 ist zudem eine zusätzliche RDE-Begrenzung für Stickoxide (NOx) für alle neu registrierten Fahrzeuge Vorschrift.
Die vom WLTP-Testverfahren festgelegten Werte sollen die CO2-Emissionen und die Abgasemissionen generell realistischer abbilden. Dies kann bedeuten, dass für Fahrzeuge mit einem Verbrennungsmotor höhere CO2-Emission und ein größerer Treibstoffverbrauch angegeben werden. Die individuelle Wahl der Antriebsart sowie der optionalen Fahrzeugausstattung hat somit ebenfalls eine direkte Auswirkung auf den Treibstoffverbrauch und die CO2-Emissionen. Je nach nationaler Rechtslage kann dies auch zu höheren CO2-Steuern führen.
Seit September 2018 wurden alle CUPRA Modelle erfolgreich an das WLTP-Testverfahren angepasst.
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